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Geili Teili 8: Die politisch-unkorrekte Weltreise

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Mit dem achten geilen Teili wird heute der letzte Teil der trendkomplottschen Sommerserie „Geili Teili“ publiziert, bevor die nicht ganz zwei Wöchige trendkomplottsche Sommerpause eingeläutete wird. Gutes Lesen und auf Wiedergügs!


 Geils Teili 8: Die politisch-unkorrekte Weltreise

Ferien sind dann am schönsten, wenn sie nicht so laufen, wie man es sich vorgestellt hat. Natürlich hat man in der Situation selbst erstmals nichts zu lachen, wenn man beim Hotelzimmerbetreten einen älteren Mann in Unterhose antrifft, man ein Restaurant dank ungeniessbaren Speisen mit leerem Magen verlässt oder eine Stunde lang  in der sengenden Sonne auf einen Hügel hinauf läuft, um dort anstelle der Tempel-Stätte eine einzige verlassene Säule anzutreffen. Doch Abstruses und Unerwartetes macht auch Freude und bietet sich eben so zur Abbildung an, wie schöne Strände und Skylines. Was im Buch „Superman im Vogelkäfig“ einmal mehr bewiesen wird.

 „Superman im Vogelkäfig - Die politisch-unkorrekte Weltreise“ ist eine Zusammenwürfelung von E-Mails des Autors Adrian Vonwiller – geschrieben in abgelegenen Dschungeldörfern – und Fotos der brasilianischen Fotografin Ligia Fonseca – geschossen mit einer Pocketkamera, die in Indonesien gestohlen und nach einer abenteuerlichen Suche den Dieben wieder abgekauft wurde. Eine amüsante, abenteuerliche Lese-Weltreise. 



„Superman im Vogelkäfig – Die politisch-unkorrekte Weltreise“ von Adrian Vonwiller und Ligia Fonseca (Bilder) vom Verlag Unart Produktion ist für ca. 25 Franken auf Amazon.de erhältlich. 

BIG IS BACK!

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Darauf hat die Welt gewartet - Oder zumindest Zürich.


Der BIG ist heute big im Business: War das das Big‘sche Imperium bereits echt big - Von der Bahnhofstrasse bis zur Sihlcity, den Viaduktbögen zum Flughafen und zurück an den Limmatquai reichte es - wurde es diesen Sommer nochmals vergrössert. Mit einem grösseren Geschäft am Hauptbahnhof, an dem nun nicht nur Hippsterinnen sondern auch Jungs bedienet werden, profitierte Big nicht nur von neuer Laufkundschaft, sondern konnte er seine Fans während des Umbaus des Flaggschiffes an der Bahnhofstrasse auch eine Einkaufsalternative bieten. Nun ist der bigste von allen Bigs aber zurück mit viel Geklimpert und Tamtam. Morgen (Donnerstag 28 August) steigt die grosse Eröffnungsparty an der Zürcher Bahnhofstrasse (Anmeldungwww.bigzh.ch/bigparty, Code: BIGPARTY).





Damit der neue Big nicht einfach eine etwas aufgepimpte Version des alten Ladengeschäftes ist, haben sich die Chefs etwas einfallen lassen müssen. Und so wurde das alte Geschäftskonzept mit dessen des temporären Big Bazars(siehe Trendkomplott vom 05.03. 2014: "Der ausgefallene Big Bazar im Herzen Zürichs")kombiniert und ein neues Motto geboren. Die Szene aus Zürich wird mit "Einzelstück" und "Meine Garderobe" repräsentiert und ausgestellt und anprobiert werden nur feine, kleine Kollektionen "Made for Zürich". Das heisst also, es werden künftig neben Kleidern und Accessoires der Big-Eigenmarke und den von Big eingekauften Ware ausgefallene Kleider und Kostüme aus dem Laden „Meine Garderobe“ von Marlyse Amstutz hängen. Zudem findet man ab morgen auserlesene Möbel-Liebhaberstücke mit Gebrauchsspuren und Flohmarkt-Trouvaillen, dieSimon Wirth und Susanne Schmidunter dem Namen „Einzelstück – Vintage ¦ Home ¦ Design“ weitervermitteln.




Kleine Ladenvorschau:
http://vimeo.com/103407940


Thank Good it's Freitag!

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Wer sie nicht kennt ist nicht von dieser Welt – oder zumindest nicht aus der Schweiz: Die Produkte der Marke Freitag sind auch nach 20 Jahren noch heiss begehrt – sodass die zwei Gründer das Risiko wagen, auch in der Textilbranche Fuss zu fassen.


Die Freitag-Brüder begannen ihr Imperium vor rund 20 Jahren mit einer umweltfreundlichen Velokurier-Tasche aus recycelten Lastwagenblachen aufzubauen. Dazu kamen bald nicht nur Taschen und Rucksäcken in allen Grössen, Formen und Farben, sondern auch Portemonnaies, Etuis oder auch Necessaires. Wie geschickt sie ihre Produkte dem Zeitgeist anpassen, zeigen ihre neusten Clous: die iPhone- und iPad-Hüllen. Denn sind zwar die grossen Umhängetaschen mittlerweile weniger beliebt, prägen die Hüllen für verschiedenen Apple-Geräte und praktische Shopper sowie Handtaschen hier zu Lande nach wie vor das Stadtbild. 



Das Geschäftsmodell Freitag scheint, keine Durststrecken zu kennen. Erfolgreiche Expansion nach Japan und Südkorea und ein gelassener Markus Freitag, der im Interview mit dem Tages Anzeiger sagt: "Unser Konzept und auch wir beide zeigen keine Ermüdungserscheinungen." Negative Schlagzeilen wie der Stellenabbau von sechs Personen – auf über 150 Mitarbeiter – werden nachvollziehbar begründet, so sagt Daniel Freitag gegenüber dem Tages Anzeiger, das Wachstum der Firma hätte in den letzten fünf Jahren dafür gesorgt, dass sich die Anzahl der Mitarbeiter verdoppelt hätte. Während der starken Expansionsphase sei die Nachfrage nach den Freitag-Taschen im Heimatmarkt jedoch nicht gestiegen, was zum Stellenabbau führte. "Von 'schiefer Finanzlage' oder 'Krisenstimmung', wie es in den Medien hiess kann keine Rede sein", doppelte Daniel Freitag nach. 

Auch für den totalen Flop der New Yorker Freitag-Filiale an Manhattans bester Lage gibt es von den Freitag-Brüdern eine nüchterne Begründung: Die Preise mit bis zu 350 Dollar für einen Rucksack wären zu hoch gewesen für die amerikanischen Kunden. Zumal die Amerikaner wenig Bezug zum Mehrwert des Produktes, also dem Recycling der Lastwagenplanen hätten, da in der USA Lastwagen Aluminiumaufbauten haben.



Lange Rede kurzer Sinn: Die zwei Brüder haben sich trotz kleiner Rückschläge nicht davon abbringen lassen einen neuen Kurs einzuschlagen und haben weder Kosten noch Mühe gescheut, ein zweites Standbein aufzubauen: Die Eroberung des Textilmarktes ist auf November 2014 geplant. Obwohl es ursprünglich nicht die Absicht gewesen war, in den übersättigten Markt einzusteigen und die Taschenproduktion Kernkompetenz bleibt, gefällt den Brüdern die Vorstellung mittlerweile, wie aus mehreren Interviews herauszulesen war. Mit der Idee, für alle Mitarbeiter eine einheitliche und umweltverträgliche Arbeitsbekleidung zu kreieren, hatte alles angefangen. Da für diese nicht nur der Anspruch an den Umweltaspekt und den Tragekomfort, sondern wie bei allen Freitag-Produkten, auch jenen ans Design hoch war, führte das eine  wohl zum anderen: Wenn schon Kleider entwerfen, wiese dann nicht auch für Kunden?


Ende dieses Jahres sollten deshalb eine Hosen- und T-Shirt-Kollektion für Frauen und Männer auf den Markt kommen. Die Kleider werden aus europäischem Flachs und Hanf hergestellt und dank Nähgarn aus Naturmaterialien und abschraubbaren Hosenknöpfen – welche Freitag selbst konstruierte und deshalb patentieren liess - hundert Prozent biologisch abbaubar sein. Die Brüder bleiben somit ihrem Konzept mehr als treu.

(Quelle: Tages Anzeiger)
Wie die modische Öko-Linie aussehen und wie viel sie kosten wird, wollten die Brüder noch nicht all zu genau verraten. Man kann jedoch davon ausgehen, dass sich die Preise im proportionalen Verhältnis zu den Taschen halten und man bezüglich dem Design auf das Gespür der Freitag-Brüder und die Hilfe der miteinbezogenen Designerin setzten darf. Für Neugierige, gibt es auf der Tages-Anzeiger-Page einige Schnappschüsse: http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Von-der-Bastfaser-zur-fertigen-Hose/story/23592542.


Der November darf kommen!


Tante Emma goes online

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Früher war nicht alles besser. Nein, es war einfach anders. So gab es beispielsweise anstelle von riesigen Einkaufszentren an jeder Ecke kleine Dorflädelis, die sogenannten Tante-Emma-Läden. Da der Trend der Rückbesinnung anhält, unser Bedürfnis nach Konsumgüter längst übersättigt ist und Massenprodukte deshalb Konkurrenz von nachhaltigen Raritäten bekommen, wundert es eigentlich nicht, dass zwei St.Galler das Tante-Emma-Konzept wiederauferstehen lassen. 

Die grüne Geschäftsidee der zwei gebürtigen St.Galler Diego Thürlemann und Roger Muamba trifft den Nerv der Zeit, da wir zwar immer mehr auf gesundes Essen achten, doch im hektischen Alltag zu oft keine Zeit für den bewussten Einkauf bleibt. Unter dem Namen „Emma und Söhne“ sorgen sie für frisches Gemüse, Obst und Beeren in den Kühlschränken und Früchteschalen der Ostschweizerinnen und Ostschweizer. Dazu liefern sie wöchentlich am Donnerstag oder Freitag Körbe voller frischer Ware direkt nach Hause. Der kleinste Korb reicht für einen Einpersonenhaushalt (ab 27.-), der grösste für eine fünfköpfige Familie (bis 57.-).  Angesichts von Service, Qualität und Quantität kann man hier von sehr angemessenen Preisen sprechen.


Um den Raum St.Gallen – dazu gehören unter anderen die Stadt St.Galle, Herisau, Gossau und Speicher – mit Körben voller frischem Grün zu beliefern, arbeitet „Emma & Söhne“ zusammen mit regionalen Biohöfen und Kleinbetrieben, die bewusst und naturnah produzieren. Das Obst und Gemüse ist somit ausschliesslich saisonal. Welche Höfe zu den Lieferanten gehören, kann man auf der Webseite von „Emma & Söhne“ oder im direkten Gespräch mit Diego Thürlemann und Roger Muamba erfahren.

Jetzt gibt’s endgültig keine Ausrede mehr seine Zähne in einem Schoggiguezi anstelle einem Rüäbli fest zu beissen – jedenfalls für alle aus der Region St.Gallen!

Bestellungen werden freudig erwartet auf: www.emmaundsoehne.ch

Ein Engel und ein Fuchs besuchen Zürich

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Mit ihrem schmucken, kleinen Logo, dem schwarzen feenhaften Engel wurde sie bekannt:

Seit beinahe zwei Jahren vertreibt Ly-Ling Vilaysane in ihrer St. Galler Boutique unter dem Namen Aéthérée ihre sehr femininen Kollektionen. Vor über einem Jahr gesellte sich ihr Zweitlabel Volpone dazu. Der Fuchs im Logo ist auch hier Programm, denn die  gradlinigen Jacken und Mäntel der Marke sind mit Schweizer Fuchspelz verbrämt. 




St. Galler Mode neu auch in Zürich

Nachdem Aéthérée und Volpone potenziellen Kundinnen ausserhalb St. Gallens bereits an der Zürcher und der Basler Blickfang-Messe, der Designgut-Messe in Winterthur und in diversen Zeitungen und Magazinen  vorgestellt wurden, sind die beiden Marken neu auch in Zürich vertreten.  

Seit dem 5. September sind die aktuelle Kollektion von Aéthérée im Pop-up-Store Rost und Gold an der Zürcher Talstrasse (37) erhältlich. Auch die zwei neuen Damenmodelle der Volpone Herbst-/Winterkollektion 2014 und die allererste Herrenparka werden im Pop-up-Store anzutreffen sein. Für die chicen und doch funktionalen Mantelmodelle von Volpone hat sich die Designerin einer alten und in diesem Fall sehr kreativen Wärmetechnik bedienet: Kirschsteinsäckchen.

Die verspielten Modelle von Aéthérée sind neu auch im Zürcher Conceptstore Gris, der ausschliesslich Schweizer Labels im Sortiment hat, in der Europaallee, anzutreffen. Um sich rundum für die aufkommenden herbstlichen Temperaturen einkleiden zu können, werden auch wetterfeste Modell von Volpone bei Gris, zu entdecken sein. 




Sollte man in nächster Zeit doch mal auf dem Weg in die Ostschweiz sein:

Am 26 und 27 September feiert Aéthérée sein zweijährige Bestehen in der St. Galler Boutique. Angestossen wird an der Bahnhofstrasse 15 in St. Gallen.

Akris liebt Paris : 10 Jahre Défilés in der französischen Modemetropole

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Albert Kriemlers St. Galler Label ist gerngesehener Gast in Frankreichs Hauptstadt. Akris‘ Präsentationen gehören heute zu den begehrtesten auf dem Pariser Défilé-Kalender.

Hatte sich das Label vor zehn Jahren noch diskret vor kleinem Publikum im Pariser Showroom gezeigt, reissen sich Presseleute und It-Girls heute um Plätze für die prestigeträchtige Schau im Grand Palais, wo auch französische Labels wie Chanel und Chloé ihre Kollektionen präsentieren. Der Wandel zum Label mit Weltformat ist für Chefdesigner Albert Kriemler keine Selbstverständlichkeit und das Pariser Jubiläum somit ein Grund zum Feiern.

Einmal zum Mars und weiter zum Saturn

In die herausragende Herbst/ Winterkollektion 2014/15 liess der St. Galler einmal mehr seine Passion für Kunst, Architektur und vor allem Fotografie einfliessen. Doch liess er sich zum speziellen Anlass nicht nur von einem Künstler inspirieren, sondern arbeitete das erste Mal mit einem noch lebenden zusammen. Nämlich mit dem deutschen Fotokünstler Thomas Ruff.





Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Unter anderem hat eine Fotografie des Saturns mit seinem hellen Ring, der sich vom düsteren Universum abhebt, den Designer zu diversen Schwarz-Weiss-Spielereien angeregt. Unfarbige Pelz- und Wollkleider sowie ein voluminöser Doubleface-Mantel in minimalistischen und doch fliessenden Schnitten sind Kriemlers Spiegelung des universalen Kontrastspektrums. Daneben verwendete der Designer eine von Ruff künstlerisch verfremdete Fotografie der steinigen Marsoberfläche für Fotoprints auf wallenden Regenmänteln, Blusen-Jupe-Kombinationen und klassischen Hosen. Einige ärmellose Maxikleider in düsteren Grün-Nuancen widerspiegeln wiederum Thomas Ruffs Visionen eines städtischen Hinterhofs.

Für das Finale der Show schritten die Models als menschgewordene Galaxien in schwarzen Abendkleidern mit applizierten LED-Lämpchen über den Laufsteg. Entstanden sind die einzigartigen Roben in einer Zusammenarbeit mit niemand geringerem als dem St. Galler Sticker Forster Rohner. Ähnlich spektakuläre Kollaborationen sind auch in Zukunft herzlich willkommen!


10 Jahre Zürcher Film Festival - olé!

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10 Jahre sind‘s her  – und nein, ich kann mich nicht daran erinnern, als sei‘s gestern gewesen, aber – ich weiss noch genau, wie ich damals die morgendliche Schulbank drückend durch die 20-Minuten blätterte und mich das goldene Auge, das Logo des Zürcher Film Festivals, anglotzte. Zürcher Film Festival  – auf die englische Schreibweise Zurich Film Festival wird in diesem Blog aus Verweigerung zur deutschen Sprachverhunzung verzichtet, obwohl ich die internationalen Ambitionen der Organisatoren durchaus verstehe  – und das goldene Auge klangen nach Glamour, Cüplis und Promis aus aller Welt – also richtig aufregend!


ZFF-Festivalzentrum auf dem Sechseläutenplatz (Bild 2013)


Es sollte natürlich noch einige Jahre dauern, bis sich das Zürcher Festival – dessen Existenz  in Film-Fachkreisen zuerst eher schmunzelnd zur Kenntnis genommen wurde – international etablieren konnte. Doch können die zwei  verbliebenen Gründer Nadja Schildknecht und Karl Spoerri  – Antoine Monot Jr. verliess das Festival 2008 – bereits auf eine 10-jährige Geschichte zurückblicken. Aus den damals rund zwei duzend gezeigten Filmen sind über 140 geworden, die dieses Jahr während ganzer elf Tagen einem interessierten nationalen und internationalen Publikum gezeigt werden. Und aus dem kleinen Team von vier Personen  wurde ein über 60-köpfiges Team aus Voll- und Teilzeit-Arbeitenden, die sich nicht nur um die Organisation der Filme sondern auch die aller Nebenaktivitäten des Festivals, wie Galaabende, Afterpartys und Ausstellungen kümmern. Zum 10-jährigen Jubiläum haben sich die Organisatoren natürlich einige Extra-Zückerchen ausgedacht und so wird dieses Jahr z.B. die neue Sektion TVsion präsentiert, welche sich TV-Produktionen widmet, die die Grenze zwischen Mainstream und dramaturgisches Autorenkino gekonnt verschmelzen lassen.



Da sich auch das Zürcher Film Festival primär um Filme dreht, hier eine Zusammenfassung meiner Top 8 Filme:



Chrieg
Im Mittelpunkt des Dialektfilmes von Simon Jaquemet steht der pubertierende Matteo. Matteo übt sich im Kampf gegen die Welt. Freunde hat er keine. Und seine Eltern scheinen, in einer anderen Welt zu leben. Seine Eltern wiederum verstehen nicht weshalb sich Matteo nicht wie ein „ganz normaler“ Teenie verhalten kann und schicken ihn in ein Erziehungslager mitten in den Schweizer Alpen. Doch dort angekommen merkt Matteo, dass er nicht der einzige Jugendliche ist, der die Welt der Erwachsenen nicht versteht. Die drei revoltierenden Jugendlichen Anton, Dion und Ali haben einen Aufseher überwältigt und führen Krieg gegen die Erwachsenen. Gegen die Gesellschaft. Gegen alle und alles.

Meinung: Für seinen „Coming of Age“-Film nutzt der Baslers Jaquemet die überwältigende Schweizer Alpenkulisse als wichtiges Atmosphäre-Element, ohne dass sie kitschig oder gruselig – man erinne sich an Sennentuntschi – wirkt.

Spielzeiten: So, 28.09.14, 20.45, corso 2 – Di, 30.09.14, 20.30, Arena 4, Fr, 03.10.14, 19.45, Arena 8




The Skeleton Twins
Die Zwillinge Maggie und Milo haben sich bereits während ihrer Kindheit seelisch und räumlich distanziert.  Bald haben sie nur noch eines gemeinsam: Die verheiratete Maggie sowie der als Schauspieler erfolglose Milo stecken tief in einer Lebenskriese. Und so kommt es, dass sich die zwei grundverschiedenen Zwillinge nach über zehn Jahren nicht etwa an einer Familienfeier über den Weg laufen, sondern sich im Spital widererfinden, nachdem sie am selben Abend einen Selbstmordversuch überlebt hatten.

„Das Wort Tragikomödie könnte für diesen Film erfunden worden sein“ nennt es Viviana Vezzani vom ZFF-Team passend. Der US-Film von Craig Johnson schildert auf amüsante, humorvolle und doch tragische Art und Weise wie man der eignen Familie und den Gefühlen zu ihr nicht entkommen  kann.

Spielzeiten: Do, 25.09.14, 20.45, Le Paris – Mo, 29.05.14, 20.15, Le Paris – Di, 30.09.14, 20.30, corso 2 – Do, 02.10.14, 19.00, corso 4 



Song From the Forest
Michael Oberts Portrait „Song from the Forest“  handelt vom New Yorker Musikliebhaber Louis Sarno, der als junger Mann im Radio einen Song hörte, den ihn nicht mehr losliess. Den Ursprung der Klänge fand er im Dickicht des Zentralafrikanischen Regenwalds bei den Bayaka-Pygmäen. Der Ort zog ihn magisch an und deshalb blieb er – 25 Jahre lang. Dann war es Zeit, sein Versprechen gegenüber seinem 13-jährigen Sohn Samedi einzulösen und ihn auf eine lange Reise, in eine andere Welt mit zu nehmen – in die Welt aus der er gekommen war. Während sich Samedi im New Yorker Grossstadt-Jungle aus Beton und Stahl schnell zurecht findet, fällt Louis die Rückkehr in den Westen schwer.

Der Erstling des Deutschen Regisseurs Oberts  ist ein beeindruckendes Portraits eines Mannes, der in seinem Leben zwei Welten neu entdecken durfte und musste.   

Spielzeiten: Mo, 29.09.14, 18.15, corso 4 – Do, 02.10.14, 16.30, corso 4 – Sa, 04.10.14, 13.15, corso 4 



The Green Prince
Er war sein Vorbild, sein Stern. Er vertraute auf die weisen Worte seines Vaters, Scheich Hasan Yousef, Gründer der radikal-islamitischen Hamas. Heute vertraut Mosab nicht mehr darauf und gilt deshalb in den Augen seiner Familie und vieler Palästinenser als Verräter. Er ist in Ungnade gefallen. Ob ihm die Entscheidung, als Informant für den vermeidlichen Feind, den israelischen Geheimdienst zu arbeiten, dadurch leichter oder schwerer fiel, lässt sich nicht erahnen.

Schnell, kalt, nackt Auf Basis der Memoiren von Mosab schuf Nadav Shirman einen geschichtlichen Doku-Thriller, an dem es weder an Spannung noch an Tiefgang fehlt.

Spielzeiten: So, 28.09.14, 18.15, corso 4 – Di, 30.09.14, 20.45, corso 4 – Fr, 03.10.14, 15.00, Arena  8 – So, 05.10.14, 15.45, corso 2 



Eden
In den angesagten  Pariser Clubs der 1990er Jahre hört man nur eine Musik: Es ist die Zeit der Elektro-Welle. Auch der schüchterne Teenager Paul legt in dieser Zeit seine ersten Platten auf und macht die Nacht mit Ecstasy und Kokain zum Tag. Während seine Freunde Bands wie „Daft Punk“ und „Dimitri“ gründen und um die Welt touren,  pendelt Pauls noch zwischen einschlägigen Clubs und flüchtigen Bettgeschichten hin und her. Bald kann aber auch Paul auf den Erfolgszug aufspringen. Auf tausende Teenies, die in Pariser Clubs zu seinen elektrischen Beats zucken, folgen Tourneen durch Amerika und Europa. Jahre später ist die Musik seiner Freunde immer noch en vouge, doch Paul muss sein Leben das erste Mal aktiv in die Hand nehmen und neu strukturieren.

Mit der Elektro-Welle der 90er wird meist automatisch die Berliner-Clubszene in Verbindung gebracht. Deshalb ist es doppelt angebracht, dass Filmemacher auch mal in einer Milieustudie die Entwicklung Frankreichs Elektronischer Musik untersuchen. Besten Dank an Mia Hansen-LØve für "Eden".

Spielzeiten:  Do, 02.10.14, 18.00, Le Paris –  Fr, 03.10.14, 18.30, Arena 5 



Home
Sie ist der klassische Einstieg eines jeden guten Horror-Filmes: Die Überraschung. Und so kommt es, dass die Immobilienmaklerin Leigh von einem Ehepaar den Auftrag bekommt, ihr Haus zu verkaufen, und während sie das Haus in Augenschein nimmt auf eine völlig verwirrte und verängstigte junge Frau trifft. Leigh geht davon aus, dass es sich dabei um die Tochter des Ehepaares handelt, bis ihr ein Zeitungsartikel in die Hände fällt, der den Selbstmord der jungen Frau vor Jahren behandelt.

Bin ich selber zwar kein grosser Fan von Horror-Filmen, muss ich Nicholas McCarthy, schon Regisseur des viel gelobten The Pact, ein Kompliment für die Zusammenarbeit mit Ashley Rickards machen. Bekannt geworden durch ihre Rolle als rebellischer Teenager in der Serie „One Tree Hill“ und der Hauptrolle in der MTV-Highschool-Serie “Awkward“, spielt Rickard erstmals eine überraschend erwachsenen Rolle und überzeugt mit ihrer Mischung aus unschuldigen, bübischen Mädchen und durchgeknallter junger Frau.

Spielzeiten:  Fr, 03.10.14, 22.30, corso 4 
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Lucia
Pawan Kumar entführt mit seinem Drama „Lucia“ nicht nur die Zuschauer an unerwartete Schauplätze, nämlich karge Ecken mitten in einer Grossstadt Indiens, sondern lässt auch seinen Protagonisten Nikki zwischen Traumwelt und Realität hin und her schwanken. Der junge Mann führt tagsüber ein schlichtes Leben als Platzanweiser in einem verlotterten Kino. Nachts träumt er sich mithilfe der Schlafpille Lucia in eine goldene Märchenwelt, in der er ein berühmter Filmstar ist. Als er aber eines Tages in der Traumwelt aufwacht, neben sich die leere Pillenschachtel, ist er sich nicht mehr sicher, welche der beiden Welten imaginär und welche wirklich ist.

Mag das Drehbuch nach typischer indischer Filmerzählkunst klingen, ist „Lucia“ sicherlich nicht in der Sparte Bollywood-Sparte unterzubringen. Das Drama gepaart mit einem Hauch Psycho-Thriller ist der einzige am ZFF gezeigte Film, der durch Crowdfunding realisiert wurde.


Spielzeiten:  Di, 30.09.14, 19.15, Filmpodium –  Mi, 01.10.14, 20.30, Filmpodium – So, 04.10.14, 17.00, Arena 8



Al Awda ila Hims
Homs, Syrien: Drittgrösste Stadt des Landes, ehemalige Rebellenhochburg und nun nichts mehr als Schauplatz des Schreckens. Demonstrationszüge und Sprechchöre waren lange das friedliche Mittel der Wiederständigen, zu denen auch Basset und seine Freunde gehören. Als den jungen Männern bald nichts mehr bleibt ausser den Trümmern ihrer von den Truppen des Präsidenten Assads zerbombten Stadt, sehen sie sich gezwungen, ihre Methoden zu überdenken.

Während zweier Jahre, zwischen 2011 und 2013, dokumentierte Regisseur Talal Derki das Leben der jungen Revolutionäre. Das bewegende und schmerzende Abbild des Terrors in Syrien erschreckt und fasziniert zu gleich. Fasziniert – weil es Derki gelungen ist, den Film trotz aller unmenschlichen Brutalität trotzdem menschlich zu gestalten. 

Spielzeiten:  So, 27.09.14, 18.15, Filmpodium –Sa, 28.0914., 12.45, corso 4 –Di, 30.09.14, 15.45, corso 4



(by Trendkomplott)





Plakate von Weltformat

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Ausstellungsort Neubad Pool

Während sich in Zürich anlässlich des Film Festivals die Cüpli-Szene zum Meet and Greet trifft, sammelt sich seit drei Tagen in Luzern die Künstlerszene anlässlich des Plakatfestivals Weltformat.
Dieses Jahr findet bereits das sechste Luzerner Plakatfestival Weltformat statt. Neben den Plakaten des internationalen Wettbewerbs «100 beste Plakate – Deutschland Österreich Schweiz» und dem internationalen Studenten-Plakatwettbewerb werden Werke zu diversen Themen präsentiert. Ein Fokus des diesjährigen Pla­kat­fes­ti­vals liegt auf fran­ko­pho­nem Pla­kat­de­sign. Ein weiterer Fokus wird, anläss­lich der 150-jährigen diplo­ma­ti­schen Bezie­hun­gen der Schweiz und Japan, auf die Plakatdesi­gner bei­der Län­der und ihrer Vor­stel­lun­gen des Begriffs Aus­tausch gesetzt.

Unter anderen zeigt das Pari­ser Kol­lek­tiv Gra­pus, welches für die jün­gere Gra­fik­ge­ne­ra­tion Frankreichs lange eine Vorzeigerolle innehielt, seine zwi­schen 1970 und 1991 ent­stan­de­nen Arbei­ten. Unter dem Titel «Fond Bleu»  wird eine eine grosse Bandbreite an zeitgenössischer Plakatkunst von Gra­fik­de­si­gner und Stu­dios aus der Roman­die gezeigt. Der Spezialgast am sechsten Plakatfestival, die Sieb­dru­cke­rei Lézard Gra­phi­que, zeigt derweil, dass nicht nur die Gestal­tung, son­dern auch der Druck­pro­zess für anspre­chen­des Pla­kat­de­sign wich­tig ist.

Ebenfalls werden die 20 Pla­kate, die es in die Finalrunde des inter­na­tio­na­len Stu­den­ten­wett­be­werbs geschafft haben, gezeigt. Das diesjährige Thema des Studentenwettbewerbs war «Lust» und lustvoll wurde auch die Ausstellung der jungen Plakatkünstler gestaltet. Nachwuchstalente der Luzer­ner Grafik-Fach­klasse zeigen ebenfalls einen Rück­blick auf ihr Plakatschaffen. Zu bestaunen sind auch alle Preis­trä­ger der Auszeichnung «100 bes­ten Pla­kate – Deutsch­land Öster­reich Schweiz».
Mit der Gratis-App «next by design» wird der öffent­li­che Raum eben­falls zur Gale­rie. Sie leitet einem an 50 Plakaten, aufgestellt zwischen den Ausstellungsplätzen Kornschütte, Theaterplatz, Rössligasse, Elephanthouse, Neubad und Kunsthalle, entlang. 

1. Kornschütte  2. Theaterplatz  3. Rössligasse 12 4. sic! Elephanthouse 5. Neubad 6. Kunsthalle

WELTFORMAT 14
Plakatfestival Luzern
Vom 27.9.14  bis zum 5.10.14

Der Eintritt ist frei


"Die Welt braucht nicht noch mehr Kleider, die einfach nur schön sind"

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Spring/Sommer Collection von Stella Jean
Organic Fashion, Fair Trade Fashion oder Slow Fashion – Die Modetrends der vergangen Jahre haben viele Namen, das Ziel ist bei allen Trends dasselbe: Mode für Mensch oder/und Umwelt nachhaltig herzustellen.

Ein noch nicht ganz so verbrauchter Begriff ist der, der „Ethical Fashion“. Doch bringt dieser Begriff das Anliegen der Slow-Fashion-Bewegung eigentlich auf den Punkt: Nämlich Mode herzustellen, die primär ethisch vertretbar ist - auf welche Ethik dabei abgezielt wird, ist die zweite Frage.

Kampagne von Vivienne Westwood

„Die Welt braucht nicht noch mehr Kleider, die einfach nur schön sind“, nannte Designerin Stella Jean es in einem Interview beim Namen, als sie über ihre Zusammenarbeit mit dem International Trade Centre (ITC) und dessen Ethical Fashion Initiative sprach.  Ihr ist wichtig, dass Mode nicht nur unter fairen Bedingungen hergestellt wird, sondern auch unter dem Aspekt, die Ressource Wissen sinnvoll zu nutzen. Wie wichtig gerade dieser Aspekt ist, zeigte Vivienne Westwood 2011 in ihrer Werbekampagne für ihre Taschen-Kollektion, die ebenfalls  durch die Ethical Fashion Initiative entstanden ist. Denn der Slogan für die damalige Kampagne hiess: „No Charity, Just Work.“



Mit dem Begriff Ethical Fashion Initiative will das International Trade Centre (ITC) das teilweise negativ konnotierte Kennzeichen „Fair Trade“ ersetzten. Indem eben nicht nur Arbeit unter fairen Bedingungen geschaffen wird, sondern auch dafür gesorgt wird, dass dort Arbeitsplätze geschafft werden, wo es Leute gibt, die bereits ein Handwerk beherrschen. Sie ermöglichen somit Menschen in den ärmsten Ländern Afrikas und Asiens Zugang zum internationalen und regionalen Handel. Obwohl die Initiative auf traditionell verankertes Handwerk setzt, stellt sie auch Ausbildungsplätze zur Verfügung und bietet Schulungen an. Daneben werden Infrastrukturen und faire Arbeitsbedingungen sicher gestellt.


Eine Schneiderin beim nähen einer Tasche.

Eine Arbeiterin beim Bedrucken eines Soffes. 

Eine Schneiderin beim Zuschneiden von Stoff.

Die Ethical Fashion Initiative bietet bereits 7‘000 Menschen eine sichere und faire Arbeitsstelle, darunter neunzig Prozent Frauen. Seit der Gründung 2009 sind immer mehr Kleinunternehmer und auch gross internationale Labels auf die Initiative aufmerksam geworden. Unter anderem haben bereits Stella Jean, Italienische Designerin mit Wurzeln in Burkina Faso, das australische Modelabel Sass&Bide, die britische Designerin Stella McCartney, bekannt für ihre vegane Mode, oder auch das italienische Modelabel Marni Taschen, Kleidung und Accessoires von den Arbeiterinnen und Arbeitern herstellen lassen.

Sorgten in den letzten Jahren auch Faire-Trade-Labels mit negativen Schlagzeilen für Unruhe – z.B. liess Öko-Test Labels auffliegen, die ihre Arbeiter weit unter dem Mindestlohn krampfen lassen – sind (laut Recherche) bewährte Modelle wie die Ethical Fashion Initiative ein schönes Zeichen dafür, dass doch nicht alles eine grosse Lüge ist.



Merci Jeanne Lanvin für 125 Jahre französische Grazie

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Die meisten Modehäuser feiern ihre Jubiläen ganz traditionell mit einer pompösen Jubiläums-Kollektion. Nicht aber das französische Modehaus Lanvin. Dieses widmet das 125. Jahr seines Bestehens ganz seiner Gründerin Jeanne Lanvin.

1889 wurde die Modemarke Lanvin von Jeanne Lanvin gegründet und somit feiert das Traditionsunternehmen dieses Jahr 125 jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass gibt das Modehaus Einblick in die Geschichte und Entstehung des Kleiderimperiums. 
Die gelernte Hutmacherin und Modistin Jeanne Lanviner eröffnete 1889 ein eigenes Hutgeschäft in der Pariser Modemeile Rue du Faubourg Saint-Honoré. Bald begann sie auch für ihre Tochter Kindermode zu entwerfen. Die jugendlich-damenhaften Entwürfe  aus edlen Stoffen, oftmals kombiniert mit raffinierten Stickereien fanden in ihrer Umgebung grossen Anklang und so wurden ab 1903 auch verspielte Mädchenkleider in Lanvins Boutique zum Kauf angeboten. 

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Markanter Wandel der Marke
Mit dem Erwachsenwerden der Tochter fing sich auch die Marke Lanvin an zu wandeln. Doch während ab den 1910er Jahren andere bedeutende französische Modedesigner, wie Jean Patou oder Coco Chanel, eine klare und minimalistisch-elegante Damenmode propagierten, bot das Haus Lanvin seinen Kundinnen weiterhin romantisch-verspielte Modelle an. Spielereien mit Satin-Bändern, RüschenTüll-Ornamenten oder Blumenmustern blieben lange unverkennbare Markenzeichen von Lanvin.
Heute steht Lanvin für leicht verspielte, aber weniger verschnörkelte und vor allem tragbare Prêt-à-porter-Mode. Ergänzt wird diese durch Accessoires, Parfüms sowie Kinderkleidung. Seit 1993 entwirft das Haus Lanvin dafür keine Haut-Courture-Mode mehr.




Geschichte trifft auf Moderne – dank Sozialen Netzwerken

Wie dieser Wandel von Statten ging, wird während des ganzen Jahres jeden Donnerstag auf Instagram unter @lanvinofficial zu beobachten sein. So werden beispielsweise historische Aufnahmen von Jeanne Lanvins Designbüro in der Rue Faubourg in Paris gezeigt. Märchenhaft schön wirken die Bilder aus der Geschichte des ältesten französischen Modehauses. Auf Lanvin.com gibt es zudem seit Februar die Rubrik “Lanvin History” und auch auf Facebook werden Bilder der Entstehungsgeschichte gezeigt. 


Alber Elbaz - Der Mann hinter Lanvin
Dass Lanvin heute nach 125 Jahren Firmengeschichte  zu einem der international  bedeutensten und tonangebenden Labels gehört ist zu einem grossen Teil dem heutigen Kreativdirektor Alber Elbaz zu verdanken. Der rundliche Mann mit der markanten Brille mag selbst vielleicht nicht den Anschein eines Modehelden machen. Doch verhalf er Lanvin bereits ein Jahr nachdem er seinen Posten im Jahr 2000 antritt zu einem erstaunlichen Höhenflug. Denn der Umsatz von Lanvin stieg für das Geschäftsjahr 2011 mit 203 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent an.
Ehre wem Ehre gebührt, findet auch die New York Times und hat zum Jubiläum einen interessanten Kurzbeitrag zum Mann hinter den Kulissen Lanvins gemacht: 


Ein Wort zum Montag – oder – ein Wort zum Oktober

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von Walterwolff.ch
Der Wind pfeift, die Blätter rascheln, es wird Herbst. Die Vögel pfeifen, die Sonne lacht, der Sommer lässt sich nicht so schnell vertreiben. Die Bäume bekommen rote Bäckchen und wir rote Köpfe, eingewickelt in dicke Wolljacken, bei immer noch 20 Grad. Wo beginnt der Herbst und wo endet der Sommer?
Wo soll ich beginnen?“, fragt sich auch Herr Oktober.

Eine Geschichte dazu von Daniel Lüthi aus der „NaRrgenda Zwei tausend und vierzehn“:

Herr Oktober

Sie hatten ihm gesagt, sein Auftritt würde jeden Moment beginnen. Nur wenig Publikum hatte sich in der kleinen Halle eingefunden. Er hatte sich eine letzte Zigarette vor der Vorstellung angezündet, rauchte sie aber nicht, sondern liess sie ganz langsam zwischen den Fingern verglühen. Mit einem halb spöttischen Lächeln beobachtete er, wie einige der Leute auf ihren Sitzen die Schals enger um den Hals zurrten und die Jacken wieder zuknöpften. Er selbst trug sein Jackett und sein Hemd viel zu offen, obwohl die Zugluft im Theaterkeller eisig war.

Schliesslich machte man die Türen zu und die Lichter gingen aus. Das dumpfe Gemurmel im Publikum verstummte langsam.

‚Dies ist das erste Mal für mich auf einer Bühne‘, sagte er im Dunkeln und zog an der Zigarette. Das Publikum blieb still. Die Zigarette glimmte noch einmal auf und erlosch. ‚Normalerweise singe ich woanders. Die einen oder anderen von euch kennen vielleicht mein Gesicht von der U-Bahn oder einer Strassenecke.‘

Ein Spotlight ging an und erhellte die Bühne in intensivem Rot. Ein dunkler Sonnenuntergang im Keller.

‚Bevor ich loslege, möchte ich euch danken‘, sagte er und erhob sich. ‚Ihr seid diejenigen, die vielleicht bloss kurz stehenbleiben. Aber ihr bleibt stehen.‘

Das Licht schien warm. Ein paar Leute im Publikum lockerten ihre Schals.

‚Ich weiss nicht, welches meiner Lieder ich zuerst singen sollte‘, fuhr er fort, während der die Bühne auf und ab schritt. ‚Manche davon singe ich nur zu bestimmten Zeiten, an bestimmten Orten. Manchmal wechsle ich mitten im Lied, wenn ein bekanntes Gesicht auftaucht.‘

Der Boden begann zu vibrieren. Das Echo eines Ratterns war zu hören, erst fern, dann näher, dann wieder verschwindend. Er war stehengeblieben und lächelte ins Publikum.‚Ich brauche das. Gleise, Züge, Verkehr. Ich kann nicht singen ohne Hintergrundgeräusche. Es ist etwas, an dem ich meine Stimme festknüpfen kann, das mir eine Art Gegengewicht gibt.‘

Er schüttelte den Kopf. ‚Ich sollte nicht so viel reden. Dafür seid ihr ja nicht hier.‘  Er schritt wieder zurück zum Schemel, von dem er vorhin aufgestanden war.

Das Licht sandte tiefrote Schatten an die Wand hinter ihm.

‚Nur noch so viel‘, sagte er, nachdem er sich wieder gesetzt hatte. ‚Es gibt keine Geschichte zu meinen Liedern. Alles, was ich singe, ist Gefühl, und erklärende Worte würden es zerstören. Darum hört gut zu und nehmt etwas davon mit nach Hause.‘

Er räusperte sich. Weit entfernt ratterte leise ein Zug.

Lesen und vorlesen lassen

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Wie oft die Zürcherinnen und Zürcher lesen, ist nicht bekannt. Wohl aber, dass sie sich gerne etwas vorlesen lassen. Und so findet dieses Jahr zum vierten Mal das grosse Buchfestival „Zürich liest“ statt. Lesungen, Sprechgesänge und Ausstellungen sind  vom 23. Bis zum 26. Oktober 2014 in der Zürcher Innenstadt, in Winterthur und in der Region Zürich zu besuchen.

Die trendkomplottschen – jetzt nicht mehr so geheimen – Geheimtipps: 


Donnerstag, 23. Oktober 2014:





Freitag, 24. Oktober 2014:










Samstag, 25. Oktober 2014:









Sonntag, 26. Oktober 2014:




Places to be:





Billette-Preise und –Verkauf unter:
 Ø  http://www.zuerich-liest.ch/

Lagepläne alles Veranstaltungsorte unter:

Mit französischem Chic in den Herbst

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Heute in aller Herrgottsfrüh wurde die Zeit umgestellt – sodass nun auch den letzten obercoolen 7-8-Hosen-Trägern und Ballerinaverfechterinnen klar sein müsste: Es wird Winter!

Natürlich muss man bei herrlich warmen Herbstwetter, wie es dieses Wochenende herrschte, noch nicht im Wintermantel und Fellstiefeln unterwegs sein. Für diese Jahreszeit gibt es schliesslich die sogenannte Übergangskleidung. Dieser Begriff klingt irgendwie wenig chic und leicht nach Umstandsmode, doch ist hier die Rede von robusten Parkas und klassischen Trenchcoats, dünnen Kaschmir-Pullovern und wärmende Manchester-Hosen.


Es ist bereits ein Weilchen her, dass die Schauspielerin und Sängerin Charotte Gainsbourg für Current/Elliott eine Capsule Collection designte. Doch die Kollektion, welche den urbanen Stadtlook mit französischem Minimalismus  vereint, kleidet einem genau richtig ein, um stilvoll zwischen den bunten Herbstblättern herum zu hüpfen. Charlotte Gainsbourg, die Tochter von Stilikone Jane Birkin, hat mit dieser locker lässigen Kollektion sogar mich davon überzeugt, dass einem Talent in die Wiege gelegt werden kann.


Erhältlich sind die schlichten Hemden, Hosen, Jacken und Pullover der Capsule Collection bei www.stylebop.com und www.currentelliott.com

Heute: Nachtschwärmern in Zürichs Kreis 4

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Sie nennen es District 4 Night Shopping - Ich nenne es Überfall! Oder weshalb ist diese (äusserst brisante!) Infomail erst einen halben Tag vor dem Event in meinen virtuellen Briefkasten geflattert?

Das nächtliche Shoppingerlebnis mag für den einen oder anderen nichts neues mehr sein, da sich die Events zur späten Stunde gerade in Zürich zu häufen beginnen. Doch lohnt es sich die gemütlichen kleinen Boutiquen und Ateliers im Zürcher Kreis 4 auch einmal nachts zu besuchen. Vielleicht findet man unter den Designraritäten und Einzelstücken auch bereits das eine oder andere Weihnachtsgeschenk  (ja, meine Lieben – bis zu Weihnachten dauert es keine zwei Monate mehr!)

Bei den folgenden fünf Läden sollte man heute zwischen 18-22 Uhr U-M-B-E-D-I-N-G-T vorbeischauen:  


Man könnte meinen für das Label „Ikou Tschüss“ seien Strick- und Häckelnadeln erfunden worden. Die vielseitige, superbunte Kollektion beinhaltet von umknüpften Kettenarmbändern, über umhäckelte Halstücher auch ganz-gestrickte Oberteile und mit Häckelbändern verzierten Jeansgilets.
Ikou Tschüss - Ankerstrasse 25



Mit dem Geschäft „Visitor“ haben sich vier Weltenbummler einen Traum verwirklicht: Ihre Liebe fürs Surfen widerspiegelt sich im kleinen Ladenlokal nicht nur in den farbigen Brettern, sondern auch in der kleinen Herrenkollektion, die funktionale Materialien mit lässig urbanen Schnitten kombiniert.
Visitor - Badenerstrasse 123



Das Brillenlabel „Viu“ vereint Schweizer Design mit hoher Qualität und vernünftigen Preisen. Das Label will mit ihrem erweiterten Sortiment von schlichten, gradlinigen Brillen bis zu auffälligeren Modellen im Schmetterlingslook einem breiten Publikum preiswerte Designerstücke anbieten, die länger Freude bereiten als ein asiatisches Massenprodukt. 
Viu Store - Grüngasse 4 



In der kleinen Boutique „Erbudak“ findet man von der feingliedrigen Halskette des Labels „Arielle de Pinto“ über grafische Schals von „Julie Egli“, minimalen Etuikleidern von „Laura Urbinati“ oder auch eckigen Ledertaschen von „Malababa“ alles um sich von Kopf bis Fuss einzukleiden.
Erbudak – Ankerstrasse 8



(Super-)"Soeder" schafft es wie kein anderer den Spagat zwischen erstklassigem Design und Ökoschiene zu machen, ohne sich dabei fiese Zerrungen zu holen. Das breite Sortiment lässt mit Industrielampen aus Kupfer, geschwungen Glaskaraffen mit originellen Korkverschlüssen und minimalistischen Holztischen Design-Herzen höher schlagen und holt mit Bio-Baumwollpullis und vegetabil gegerbten Lederrucksäcken gleichzeitig die Ökos ins Boot.
Soeder - Ankerstrasse 124



Ebenfalls dabei am District 4 - Night Shopping sind:


Die Barbiere, Making Things Women, Bord, Street-Files, Evelyne-M, Glam, Kalkbreite Optik, Möbel Zürich, Making Little Things und 90sqm.


Gemeinsamkeiten von Pfeffermühle und Wollmütze: Nachhaltige Produktion

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Gestricktes  von Yaya 
Das tolle am Herbst sind nicht die bunten Laubbäume, nein, auch nicht die duftenden Maroni, nein, auch nicht… Nein! Es ist der Auftakt der Schweizer Designmessen!


Den Anfang (für Trendkomplott) machte am vergangenen Wochenende die dreitägige Designmesse Designgut in Winterthur, die bereits zum fünften Mal über die Bühne ging. Die Schweizer Designmesse für nachhaltige Produkte fand wie jedes Jahr im Casinotheater statt, hatte dieses Jahr jedoch einen Ausläufer im Gewerbemuseum. Dies hatte den netten Nebeneffekt, dass man mit dem Messe-Eintritt auch kostenlos die dort laufende Ausstellung „Fashion Talks“ besuchen durfte. 


Filztiere von Bholu bei Changemaker 

Die Aussteller an der Designgut sind Schweizer Designschaffende oder Plattformen aus den Bereichen Mode, Accessoires, Schmuck, Keramik und Möbeldesign. Die ausstellenden oder vertretenen Labels fertigen Objekte, die einerseits auf einzigartiges Design setzen und andererseits möglichst nachhaltig, fair und in häufig in der Schweiz als Unikate oder als Kleinserien produziert werden. Die Designgut sagt von sich selbst, sie “liege ganz im Zeichen des wachsenden Trends hin zu lokal produzierten, nachhaltigen und langlebigen Objekten mit Manufaktur-Charakter“.


Glubschäugige Buttoneyes-Familie

Die diesjährig seehr breite Auswahl ihrer Aussteller, über die nicht nur ich – wie ich munkeln hörte – mich wunderte, begründen die Organisatoren in ihrem Internetauftritt wie folgt: „wir bietet etablierten sowie jungen Designern eine attraktive Verkaufsplattform“. So weit so gut. Doch kommen wird damit zum zweiten Kritikpunkt..Natürlich ist es immer wieder schön, bekannte Labels zu sichten und so deren Weiterentwicklung mit verfolgen zu können. Doch gerade bei jenen Labels, die auch seit mehreren Jahren an der Blickfang, der wesentlich grösseren und nicht nur auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Schweizer Designmesse (siehe Trendkomplott – Blog durchsuchen: „Blickfang“) vertreten sind, fragt man sich, ob diese nicht Platz machen sollten für neue und kleinere Schweizer Labels, welche sich einen Stand an einer grossen Messe nicht leisten können (Die Preise an der Designgut sind mit ca. 600-1‘200 Franken noch einigermassen moderat).


Verschönerte Möbelstücke von Altrimenti
Gefreut hat es mich jedenfalls neue Stirnband-Modelle von Lu, die bunt beklebten Möbel von Altrimenti, buntes Spielzeug bei Changemaker, den putzigen Zuwachs der Buttoneyes-Familie und altbekannte zierliche Kettchen von Glücksli anzutreffen. Ganz bäumig fand ich auch die omnipräsenten baumigen Kleiderständer war Klybeck.

Natürlich gab es auch einige mir bisher unbekannten Labels und Plattformen anzutreffen. Ins Ästheten-Auge gestochen und das Nachhaltigkeits-Herz erklommen, haben die folgenden sechsSchweizer Designer und Design-Vertreter: 



Ein bisschen Paris in St. Gallen
«Prêt Pour Moi ist aus der Leidenschaft entstanden, Schönes für den Alltag zu erschaffen», sagt Nadia Fransisco über ihr Taschen- und Asseccoires-Label. Die Idee für ihr Label ist ihr nicht im Schlaf, dafür aber in der Not gekommen. Sie fragte ihren Bruder Gianfranco Francioso und seine Frau Rachel Delagenest, ob sie nicht ein gutes Produkt wüssten, worüber sie eine Marketing-Kommunikations-Konzept schreiben könnte. Da ihr Bruder Kollektionsverkäufer bei der St.Galler Bischoff Textil  ist und seine Frau ist Textildesignerin bei derselben Firma kamen sie auf die Idee, man könnte Accessoires aus Stoffen von Bischoff Textil produzieren. Die Idee für Prêt Pour Moi war geboren.

Bischoff Textil kreiert aufwändige Stickereistoffe für renommierte Designer wie Vivienne Westwood, Versace, Stella McCartney und Balenciaga. Prêt Pour Moi macht diese edlen Materialien nun in Form von Taschen, Etuis und Smartphone-Hüllen einem breiten Publikum zugänglich. Die schmucken Stücke werden in verschiedenen Schweizer Ateliers genäht.

Prêt Pour Moi
Albert Bächtold-Strasse 5
8127 Forch
+41 79 622 36 90
nadia.francioso@pretpourmoi.ch
www.pretpourmoi.ch



Retro trifft Öko
Das Label Lünisteht für nachhaltige Papier- und Textilprodukte für Kinder.  Für ihre Lünikate verwendet Franziska Bucher ausschliesslich hochwertige Stoffe aus 100 Prozent biologischen Naturfasern und Materialien aus zweiter Hand. Verarbeitet werden die kleinen Kollektionen aus weichen Teddyfutter-Jacken, Kuscheldecken, Hasen-Kissen, Retrdo-Druck-Lätzchen und mehr in ihrem Basler Atelier.
Die angebotenen Papierwaren sind mit Pflanzenöl-basierten Farben bedruckt und bestehen aus 100 Prozent Recyclingpapier. Beim Designen der fröhlich bunten Lüni-Produkte setzt Franziska Bucher natürlich nicht nur auf das Erscheinungsbild und nachhaltige Produktion sondern auch auf Alltagstauglichkeit. Daneben ist die Designerin auch immer offen für Ideen von Kundinnen und Kunden für eine Einzelanfertigung.

lüni
SILO Sud/Warteck
Burgweg 15
4058 Basel
+41 79 355 05 42
franziska.bucher@lueni.ch
www.lüni.ch



Flottes nordisches Design
„flot“ bedeutet auf Dänisch: „Schönes, Spezielles und Ausgefallenes“. Und ausgefallene Designerstücke gibt es demnach, auch bei May-Britt Wehrli zu kaufen. Die studierte Textildesignerin entwirft in den Räumen einer ehemaligen Gerberei für ihr Label flot eine umfangreiche Kollektion bestehend aus Papierarbeiten, Accessoires für Kinder wie tierische Lederportemonnaies und Chindsgi-Täschli sowie kleine textile Wohnaccessoires. Die von ihr kreierten Produkte sind überwiegenden aus natürlich, zertifizierte Rohstoffe gefertigt.
Neben ihrem eigenen Label verkauft May-Britt Wehrli auch Kollektionen von anderen nachhaltigen Labels wie Taschen von Japan Proxy, Karten und Papieranhänger von Le pigeon voyageur oder Möbelchen von stockwerk3. Seit Anfang 2013 ist May-Britt Wehrli mit ihrer „flot GmbH“ selbständig und seit dem März dieses Jahres gibt es, ihre farbenfrohen Stücke im „Flot Hus“ in Frauenfeld zu kaufen.

flot gmbh
Balierestrasse 17
8500 Frauenfeld
+41 79 201 50 85
info@flot.ch
www.flot.ch



Märchenhaft
Den Spruch „Lebe deinen Traum“ haben die Initiantinnen der Plattform Schneeweisschen & Rosenrot (S&R) wie es scheint als  „Lebe dein Märchen“ verstanden. Und ein Märchen wird auf der Plattform S&R auch für viele junge Designerlabels war. Auf der Online-Plattform von Schneeweisschen & Rosenrot findet man hochwertige, nachhaltig und/oder sozial produzierte Produkte. Von der handgefertigten Kleinst-Kollektion bis zu internationalen Labels mit kleinen Kollektionen ist bereits, eine ganze Bandbreite zu finden und es sollen natürlich noch mehr Labels vor allem aus der Schweiz dazu kommen.

Das tolle bei S&R ist, dass man für die ganze Familie Designerstücke finden kann: Neben Taschen vom oben vorgestellten Label Prêt Pour Moi, handbedruckten Turnsecklis und Etuis, handgestrickten Mützen und Stirnbänder von Meine Masche findet man auch folklorische Kinder-Pyjamas des allgäuischen Labels Pyjamatz oder umstrickte Lampenkabel von Stricklight.

Alle von Schneeweisschen & Rosenrot vertretenen Produkte sind online erhältlich. Zudem sind S&R bis zum 21.12.14 bei Aziza Zina an der St. Peterhofstatt 8 in Zürich zu Gast.

Schneeweisschen & Rosenrot
 
Pop-up-Store c/o Aziza Zina
St. Peterhofstatt 9
8001 Zürich
hello@schneeweisschenrosenrot.ch
www.schneeweisschenrosenrot.ch 



Vielseitige Maschen
Das Stricken nicht nur etwas für Grossmütter und Chupferwullebast-Typen ist, haben innovative Marken wie We are Knitters mit Strick-Sets und Dummie-Anleitungen längst bewiesen. Doch fehlt vielen nach wie vor die Zeit, Kleidungsstücke oder Accessoires selbst zu stricken, weshalb sich die Designerin Beatritz Würsch mit ihrem Label Yaya auf das Designen der Maschenware spezialisiert hat. In Zusammenarbeit mit einem Team von lokalen Handwerkerinnen entsteht eine kleine Kollektion aus Tüchern, Mützen, Schals und sockenartige Hausfinken und werden auf Anfrage auch Einzelanfertigungen gefertigt.

Für ihre Kreationen inspiriert sich Beatritz Würsch an alten Strickmustern wie Loch- und Zopfmuster und setzt diese zeitgenössische um. Gearbeitet wird unter anderen mit Naturfaser- und Mohair-, Kaschmir und Alpaca-Garnen. Erhältlich ist die Yaya-Kollektion in ausgesuchten Geschäften.

YAYA
Thurwiesenstrasse 5
8037 Zürich

+41 78 606 19 64
info@gestricktes.ch
www.gestricktes.ch



Ordnungsliebhaber
Ihr gradliniges Sortiment beschrieben Roland Jaggi und Friedrich-Wilhelm Graf  von refurnished ebenso minimalistisch: „Möbel und Objekte rund ums Versorgen, Lagern, Präsentieren, Archivieren, Ordnen.“
Mit einem Ansammlung aus befreundeten und bekannten Künstler, Designern und Architekten im Hintergrund, haben die Initianten von refurnished (Englisch für: etwas neu einrichten) eine Vision umgesetzt. Sie wollen einerseits „Schönes und Gutes“ entwickeln und ihre Kunden wiederum Altbewährtes neu entdecken lassen, nachdem diese eine kleine Überholung durchlebt haben. Neben der Langlebigkeit ihrer Produkte, liegt der Fokus auf fair und lokal produzierter Ware, die teilweise in Zusammenarbeit mit sozialen Werkstätten wie der Stiftung St. Jakob entsteht. Diese Zusammenarbeiten ermöglichen es refurnishedauch Kleinserien  wie ihre Pfeffermühlen-Kollektion oder Einzelstücke sozialverträglich herstellen zu lassen. 
refurnished
Brauerstrasse 45
8004 Zürich
+41 44 461 05 97
kontakt@refurnished.ch
www.refurnished.ch 

mit Stiftung St. Jakob
Kanzleistrasse 18
8026 Zürich
www.st-jakob.ch 

Einmal Jean-Charles Castelbajac die Hand schütteln: Vorschau des Annabelle Awards 2014

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Heute Abend ist es soweit: der französische Designer Castelbajacvergibt anlässlich des Annabelle Awardseiner Jungdesignerin einen halbjährigen Praktikumsplatz.


Heute Abend (13. November) um 21.00 Uhr ist der Auftakt der Verleihung des Annabelle Awards, der auch dieses Jahr während der Mercedes-Benz Fashion Days verliehen wird. Zu gewinnen gibt es auch wie bisher ein halbjähriges Praktikum bei einem renommierten Designer. Dieses Jahr stellt der französische Mode- und Industriedesigner Jean-Charles Castelbajac dafür einen Platz in seinem Atelier zur Verfügung.


Modell aus der Kollektion 74 Sud

Wer sich nun denkt, „Wer ist das nochmal?“ – eine kleine Gedankenstütze:
Castelbajac ist der Designer, der seit Jahren mit farbenfrohen, minimalistisch geschnittenen Modellen und ausgefallenen Accessoires, die Pariser Modeschauen etwas bunter zu gestalten vermag. In den letzten Jahren hat er sich zum Beispiel  für die Muster und Prints auf Pallettenkleider an Disneyfiguren und einem Portrait von Obama bedient, für extravagante Hüte Legosteine verwendet und last but not least einen Mantel aus Kermit-Figuren geschneidert – der wiederum wurde durch niemand Geringeres als Lady Gaga  bekannt gemacht.  Davor hat der Franzose auch bereits Bühnenoutfits für Elton John oder Johnny Rotten entworfen und wurde in verschiedenen Museen wie 2006 im Victoria&Albert Museum in London sowie 2007 im Musée de la Mode in Paris geehrt. 

Modell aus der Kollektion 74 Sud

In seiner aktuellen Kollektion „74 Sud“ will Castelbajac die wilden 70er mit seiner Vision für das modisch milde Jahr 2014 verbinden. Mit sportlichen Polo-Schnitten, grellen Farben, Mondriaan-ähnlichen Mustern und einem komplexen Materialmix, könnte diese Mission tatsächlich als erfolgreich betrachtet werden. Langweilig wird einem beim Anblick von Castelbajac Kollektionen jedenfalls nie. So kommt man auch nicht gleich drauf, dass der exerimentierfreudige Designer aus einer der ältesten französischen Adelsfamilien aus dem südwestlichen Cascogne stammt. 


Um einen Praktikumsplatz, kämpfen folgende fünf Jungdesignerinnen:



Nathalie Lukasik: Die 23-Jährige aus Birr (AG) ist während ihrer Ausbildung schon viel rumgekommen: Ihre Ausbildung zur Stylistin und Modelistin schloss sie in München (Esmod) und ihre Modedesignausbildung in Zürich ab. Für ihre Kollektion liess sie sich jedoch nicht etwa an Bayrischen Trachten oder Zürcher Zunftkostümen inspirieren, sondern an östlichen Bauernfrauen und Matroschka-Puppen (bei uns fälschlicherweise unter dem Namen Babuschka bekannt). Ihre Vorliebe für unkonventionelle Materialien und auffällige Fomen ist, in einem Interview mit der Annabelle in folgender Antwort unschwer abzulesen: „Mein Talent: Aus Teppichen Gilets oder Accessoires und aus einer Bettdecke ein voluminöses Kleid werden lassen.“ 
Standhaft!



Julia Seemann: Wer an der diesjährigen Abschlussmodeschau der Baseler Modedesign-Fachklasse war, sollte obriges Werk eigentlich wiedererkennen (Trendkomplott berichtete). Die 24-Jährige tritt das Rennen nämlich mit ihrer Abschluss-Kollektion, einem Zusammenspiel aus 90er Materialien und modernen, reduzierten Schnitten, an. Dass die Zürcherin ihr Herz nebst Lackleder dem Jeansstoff verschrieben hat, sieht man nicht nur ihren Werken an, sondern unterstrich sie im Annabelle-Gespräch auch mit der Aussage: „ Ihr liebstes Kleidungsstück sei eine Vintage-Jeansjacke aus London.“
Oldschool rocks!



Nitya Unju Park: Die Kollektion mit den grauen, changierenden Stoffen der 29-jährigen Zürcherin erinnert stark an die letztjähriger Annabelle-Award-Siegerkollektion von Aurélie Sutter. So beschreibt die studierte Textildesignerin (Hochschule Luzern) ihre Kollektion auch selbst als Kombination von Geometrischen Figuren mit Formen und Faltenwürfen, die (wie jene der letztjährigen Gewinnerin) Irritationen und optische Täuschungen hervorrufen sollten. Die Freude an spielerischen Umgang mit Formen und Materialien zeigt sich auch in den Antworten des Annabelle-Interviews: "Sie möge glitischig-sexuellen Stoffen wie Seidensatin“.
Aalglatt!



Tosca Wyss: Dass sich die Zugerin ab dem Modegeschäft „Primarkt nervt“, wie aus dem Annabelle-Interview hervorgeht, ist angesichts ihrer Wertschätzung für hochwertige und nachhaltige Materialien verständlich. Auch die 28-Jährige scheint einen nervösen Fuss zu haben, denn ihre Modedesignausbildung machte sie in Berlin (Weissensee) und als Reiseziele  - ob es sich dabei um nächste oder liebste handelt, ist nicht bekannt – gab sie neben Paris auch Fernost an. In ihrer grafisch gemusterte Kollektion arbeitete sie mit traditionellen Veredelungen wie dem Siebdruck und mit modernen wie dem Lasercut. Ihre Kollektion soll somit die „Unterschiede in der modernen Männer- und Frauenmode zeigen“.
Ganz Geschlechtergerecht!


Elisa Kaufmann: Leider nicht als Verstärkung sondern als Konkurrentin ihrer Hochschulkollegin tritt die 26-Jährige Aargauerin ebenfalls mit ihrer Abschlusskollektion an. In ihren Werken verbindet die gelernte Modedesignerin traditionelle, natürliche Materialien wie Holz mit futuristischen Formen. Im Interview mit der Annabelle sagt sie von sich selbst „Fünf Sachen gleichzeitig machen zu können“, jedoch gleichzeitig „Links nicht von rechts unterscheiden zu können“. Da bleibt zu hoffen, dass dies zusammen in der Hektik nicht zur Verwechslung der linken und rechten Stoffseite geführt hat.
Bonne Chance!


Eine Übersicht zum Programm des Annabelle-Awards vom Start bis zur Siegerehrung folgt!

Geili Teili 4: Praktisch, praktischer, Lego

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Geils Teili 4: Legomania – Praktisch, praktischer, Lego

Dass nicht nur die Kleinen von der weltweiten Legomania befallen sind, dürfte bekannt sein. Denn nicht nur macht das Bauen von Raumschiffen und Amphibienfahrzeugen auch erwachsenen Hobby-Ingenieuren Spass, sondern fragen sich sicherlich viele Vätter – und natürlich auch Mütter – ob sie den Aufbau eines über 100-fränkigen Spielzeugs nicht besser beaufsichtigen sollten, respektive...vielleicht besser gleich selber beim Aufbau Hand an legen sollten, damit nicht bereits nach einer halben Stunde fünf der kostbaren Teilchen fehlen.  


Für alle eingefleischten Lego-Fans und Design-Liebhaber gibt es die dänischen Bauklötze auch als überdimensionale Einrichtungsgegenstände. Nicht nur eignen sich die farbenfrohen Plastikboxen, die es in diversen Farben gibt, für das Verstauen von Kinderspielzeug, sondern machen sie sich dank ihrer Wetterfestigkeit auch als Schuhschränkchen vor der Wohnungstüre oder als Aufbewahrungsbox für Gärtnerutensilien ganz gut. Dank den originalen Noppen und den dazu passenden Löchern sind die Lego-Boxen wie ihre Vorbilder stapelbar. Die handlichen Boxen gibt es in den Grössen von 1- bis zu 8- noppigen Klötzen.



Erhältlich sind die Legoboxen in diversen Farben und Grössen z.B. auf Ebay, Amazon oder im Zürcher Kinderladen „Caspar aime l’Art“ an der Scheitergasse 5. Sie kosten zwischen 20 und 60 Franken.




"Geili Teili"ist die trendkomplottsche Sommerserie 2014 mit Kurztexten. Damit auch daheimgebliebene Leserinnen und Leser frisches Textfutter haben und ich mehr Zeit auf der Sonnenbank verbringen kann. "Viel Freude!" 

Annabelle Award 2014 mit fünf starken jungen Talenten

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"Hand aufs Herz" - Ich habe mir Mühe gegeben, die Beste auszuwählen.

So in etwa könnte man wohl Jean-Charles de Castelbajacs Pose deuten. Es dürfte auch kein einfacher Entscheid gewesen sein. Ich selbst war von allen fünf Kollektionen positiv überrascht. alle überzeugten sie durch einen roten Faden, ansprechendes Gesamtbild, kreative Detailarbeiten und ansprechende Ausarbeitung. Interessanterweise waren in allen Kollektionen, Teile aus De Castelbajacs aktueller Kollektion wiederzufinden: Sportliche Details, transparente Materialien, Basic-Farben, schlichte Schnitte sowie auch innovative Kopfbedeckungen. 

Doch erst Mals der Reihe nach:

Den Auftakt machte die "vorletztjährige" Annabelle-Award-Gewinnerin Julia Winkler mit der Präsentation der Frühling/Sommerkollektion ihres Labels Studio Winkler. Dabei sind viele Details bezüglich Schnitt und Musterungen aus der letzten Winterkollektion erneut aufgegriffen worden. So dominierten bei der neunen Kollektion abermals asymmetrische und gradlinige Formen, sparsam platzierte verspielte Details wie runterhängende Bändel und starke Farben. 



Nur waren die Farben diesmal natürlich nicht winterlich finster (in der letzten Kollektion dominierten Schwarz, Königsblau und Violett) sondern sommerlich frisch (Orange, Rot, Kastanie). Neben dem abermals verwendeten Streifen-Look kam in dieser Kollektion eine geometrische Musterung dazu, welche der Kollektion eine schöne Frische verlieh ohne aus dem Winkler'schen Rahmen zu fallen.  

Danach wurden die fünf Kollektionen der Finalistinnen gezeigt:



Den Anfang machte die Kollektion von Nathalie Lukasik. Nach der von ihr  genannten Inspiration – den östlichen Bauersfrauen – musste man nicht lange suchen. Voluminöser Schichtenlook, folklorische Zopf-Applikationen und natürliche Farbtöne gaben ein stimmiges Gesamtbild ab. Abgerundet wurden die Outfits von rustikalen geflochtenen Stroh-Kopfschmuck und -Schuhe. Die dick eingepackten Models sahen auch dank den roten Bäckchen aus, als kämen sie geradewegs von der russischen Tundra. 



Bei der Kollektion von Tosca Wyss  wurde die strenge Schwarz-Weiss-Musterung durch den raffinierten Einsatz von transparenten Schnittteilen und kunterbuntem Stoff, z.B. für Leggins, gekonnt gebrochen. Daneben stachen aufwändige Materialien wie Jaquard-gemusterte  Pailletten- oder pechschwarze Latex-artige Synthetikstoffe ins Auge. Besonders toll waren hier schwarz gelackte Bananen als Accessoire.  




Elisa Kaufmann hat sich für die Umsetzung ihrer Kollektion mit einem Innenarchitekten zusammengetan.  Das Ergebnis ist eine Symbiose aus anliegenden Holzaccessoires und  natürlich umhüllenden Kleidern.  Die geometrischen Schnitte und natürlichen Farbe wie Beige, Terracotta und Weiss der Kleider- und Rucksackstoffe harmonierten mit dem hellen Holz, welches unter anderem für Kopfschmuck  und Schulterpolster verwendet wurde. Ein echter Eyecatcher war ein blutrotes Kleid mit Tulpenschnitt und langen Seitenschlitzen, das zu einer Art Holzbody getragen wurde.



Interessanterweise überschnitten sich viele Elemnte aus  der Kollektion von Nitya Unju Parks mit der von Tosca Wyss. Neben der Kombination von Schwarz-Weiss-Musterungen und bunt gemusterten Teilen waren auch breite 70er-Schultern erneut anzutreffen. Sehr gelungen war hier der Mustermix von grafischen Riesen-Fischgrat und geschwungenen Musterungen, die an chinesische Tusche-Zeichnungenen erinnerten, sowie der Mix von hauchdünnen wallenden und blickdichten Stretch-Materialien.



Auch  Julia Seemanns Kollektion überzeugte durch einen sichtbaren roten Faden. Das Thema „Jugendliche Lockerheit“ widerspiegelte sich in den lockersitzenden Schnitten, den Jeansstoffen und den markanten Reissverschlüssen deutlich. Die Lässigkeit wurde durch Jeans- und Lackleder/Stoff-Hüte mit breiter Krempe und eleganten Raglanschnitten an Oberteilen etwas durchbrochen, ohne zu stören. Nur erinnerte die üppigen, steifen Schnitte an den zierlichen Models manchmal an überdimensionale Barbykleider. 


74 Sud

Nachdem De Castelbajacs neue – ganze 24 Looks umfassende - Kollektion „74 Sud“ gezeigt wurde, war es endlich so weit: Zeit für die Ernennung der Siegerin. Zuerst musste Max Long, der wieder einmal durch den Abend führte, natürlich noch einen kurzen Small-Talk mit dem Designer halten. Wie es sei, mit ihm zu arbeiten, wollte er vom französischen Designer wissen. „Horrbile“, sagte dieser schmunzelnd – ganz der Künstler eben. Er fügte, dann aber an, dass man bei ihm natürlich sehr viel lernen könne. Sein Atelier sei kein gewöhnliches Mode-Designstudio, sondern man befasse sich auch mit Kunst, Fotografie oder Musik. 

74 Sud



Dann war es aber wirklich so wie: Die Siegerin des Annabelle Awards 2014 ist die Basler Modedesign-Absolventin Elisa Kaufmann.



Ihr kreativer Umgang mit Materialien ausserhalb des textilen Rahmens war sicher ein ausschlaggebender Punkt für die Wahl des Designers. Oder auch die sportliche und doch elegante Note der Kollektion. Ich wünsche ihr ein vergnügliches Praktikum – welches nur schon durch das täglich gehörte - echt toll klingende - fransöööösische Englisch ein Hit sein wird!

Elisa Kaufmanns Eyecatcher 



Blickfang 2014: The future of sustainable fashion

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Am „Fashion Talk“ an der Blickfang Deisgnmesse im Zürcher Kongresshaus gastierten dieses Jahr Dilys Williams vom Londoner Collge of Fashion und Peter Schuitema vom niederländischen Label Kuyichi.  


Auch dieses Jahr nahm ich für Trendkomplott am – leider nicht ganz billigen – Fashiontalk namens „Future of Fashion“ teils, um für meine Leser frischen Fashion-Wind zu schnuppern. Wie bereits in den Jahren  zu vor war der Event, der jeweils vom Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) veranstaltet wird, nicht wirklich gut organisiert.



einleitende Vortrag  der Direktorin des Center of Sustainable Fashion am London Collegeof Fashion, Dilys Williams, sollte eigentlich eine halbe Stunde dauern. Doch reichte diese Zeit  weder, um einen überschaubaren Eindruck der Tätigkeit des Center of Sustainable Fashion zu erhalten, noch um über die neuste Entwicklung im Bereich „Sustainable Fashion“ im Allgemeinen zu erhalten. Die arme Frau hetzte sich in 40 Minuten durch eine viel zu lange Präsentation und verschluckte sich dabei beinahe an ihrer eigenen Zunge. Die mit viel zu viel Text überladenen Folien, von denen sie im rasenden Galopp teilweise drei bis fünf übersprang, verhalfen ihr nicht zu einer verständlicheren Präsentation. So muss  ich gestehen, dass ich irgendwann den Faden verlor – was sicher grösstenteils auch am nicht vorhandenen Faden lag. 



Das wesentliche des Referats kann daher auch in wenigen Sätzen erzählt werden: Der Wandel hin zu immer mehr ökologische verträglicher Mode sei in vollem Gange. Designer machen sich nicht nur Gedanken über nachhaltige Rohstoffe und Produktion sondern auch immer mehr über das Recyceln der Ware.




So schwärmte sie beispielsweise von Nike, denn das Label hat einen Schuh entwickelt, der aus einem einzigen Garn geflochten ist. Sodass er vollständig auseinander trennbar und recyclebar ist (Nike war auch Partner bei der Entwicklung einer App zusammen mit Londoner Fashion College – siehe Video).




Interessant war danach aber vor allem das Podiumsgespräch von Williams mit Peter Schuitema, Internationaler Verkaufsdirektor vom niederländischen Label Kuyichi. Moderiert wurde die Diskussion von – einer die ganze Zeit angestrengt lustigen- Anna Handschuh, Mitarbeiterin des GDIs. 



Peter Schuitema, der vor über 10 Jahren in die Öko-Fashion-Branche einstieg, begann damit zu erklären wie schwierig es war die Balance zwischen nachhaltiger Mode und gutem Design zu finden. Erstmals sei es vor allem schwierig gewesen Händler davon zu überzeugen, dass nachhaltige Mode eine grundsätzlich gute Sache sei– die Lieblingsfrage der Händler sei meistens nicht die Frage nach dem ökologischen Mehrwehrt gewesen sondern: „lässt sich damit denn Geld machen?“  Schuitema erklärte, dass dazumal – und auch heute sei dies teilweise noch ein Problem – Nachhaltige und Fair-Trade-Labels selten mit Qualitätsware und schon gar nicht mit ausgeklügeltem Design in Verbindung gebracht wurde. Dies bescherte ihm das zweite Problem: nämlich hatte er zuerst Kundschaft im Laden stehen, die ihr Geld gerne in nachhaltige Produkte investierten, jedoch mit dem zeitgenössischen hippen Design der Jeanskleidung von Kuyichi nicht anzufangen wussten.




Seinen Meinung nach schliesse sich heute Nachhaltigkeit und Modebewusstsein nicht mehr aus und die Leute hätten auch mehr Interesse daran über die Produktion und Rohstoffgewinnung ihrer Kleider ebscheid zu weissen, aber der wesentliche Schrit, aus der veränderten Einstellung auch ein verändertes Kaufverhalten zu machen, dies sei noch bei zu wenigen der Fall.

Dilys William wollte dem Niederländer in diesem Punkt nicht beipflichten. Sei es ehrliche oder Professions-bezogene Überzeugung, sie war der Entwicklung gegenüber äusserst positiv gegenüber eingestellt.



 Vielleicht ist es eine Frage des halb leeren oder des halb vollen Glases oder einfacheine Frage nach Naivität oder Negativität – schlussendlich werden bei Diskussionsteilnehmer in gewissen punkten recht haben. Da Dilys natürlich mehr den Stand der Forschung und Ausbildung vertreten kann, der sicherlich vorbildlich ist, kann man ihre Aussage sicherlich nicht 1:1 an jenen von Schuitema dem Praxisorientiertere messen.

Für die nächste Diskussion wünsche ich mir einen ausgeglichereren Einführungsteil und eine angeregterer Diskussion seitens des Publikums (vielleicht war die Englische Sprache doch eine grössere Barriere als mancher zugeben wollt).

3. Jahre Trendkomplott : Grund zum Tanzen!

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Tötööörööööööö!! Heute feiert Trendkomplott seinen 3. Geburtstag
Aka „One small step for the human being – but one big step for me“

Aller Anfang ist schwer
Genau drei Jahre ist es her, als ich das erste Mal mit Block und Stift bewaffnet an eine Modeschau (an den Vögele Fashion Days) reiste, um den ersten Post für meinen Blog „Trendkomplott“ zu schreiben.

Lang wurde er. Eeeeeeeeeelnd Lang! Der erste Post. Doch hatte ich damals doch keine Ahnung davon, wie mit Texten im Netz umzugehen ist. Ja, ich gebe es zu. Auch heute orientieren sich meine Posts eher an der Länge von Online-Artikeln und nicht an traditionell kurzen Post-Texten, doch hatte ich auch nie den Anspruch, nur Bildunterschriften zu erstellen oder mit meinen Roman-langen Texten eine breite Masse zu erreichen.

Der Erste.

Längere Texte bringen wiederum nicht nur mehr Schreibaufwand mit sich, sondern natürlich auch mehr Rechercheaufwand. Was dazu führte, dass ich mich von Beginn an dafür entschieden habe, aus "Aufwand- und Qualitätsgründen" (klingt gut, hm!?) nur einmal bis maximal zwei Mal wöchentlich einen Post zu veröffentlichen. Aufgebrochen wurde dieser Zyklus bisher nur einmal durch die Sommer-Kurztext-Serie „Geili Teili“, welche überraschenden guten Anklang bei meiner Leserschaft fand und deshalb in ähnlicher Form gerne wiederholt wird.

In den 3 Jahren Trendkomplott habe ich – heute mitgezählt – 175 Mal getitelt, geleadet und gezwischentitelt (Meinem Studium und Praktika sei Dank, wurde dies auch immer etwas professioneller und abwechslungsreicher), Bilder gesucht oder bin selbst mit der Kamera durch die Gegend gerannt. Und diese über 170 Posts wurden von euch – Stand heute Morgen – gaaanzeee 33‘053 Mal (!!!) angeklickt!

Weshalb ich an dieser Stelle meinen regelmässigen Lesern, darunter viele liebe Freunde und Bekannte, und natürlich auch allen Gelegenheitslesern von Herzen für eure Unterstützung danken möchte: MerciDankeBedanktDankjeThanksGrazieThx!

Interessant ist für mich auch immer zu sehen, welche Storys ziehen und welche nicht. Ich musste feststellen, dass eine hohe Klickzahl auch damit zusammenhängen kann, dass meine Bilder (da meine Blogadresse Google gehört) teilweise unter den ersten sind, die bei der Stichworteingabe bei Google erschienen – Danke Google, du deprimierst mich. Wiederum waren natürlich Verlinkungen Dritter immer sehr hilfreich. Wurde Trendkomplott zuerst nur auf Facebook verlinkt, sind 2014 auch die ersten Retweets dazu gekommen. Auch an dieser Stelle: Herzlichen Dank!







Echte Quotenrenner waren in den drei letzten Jahren unter anderen:
Einer der ersten Posts namens „Zürcher Weihnachtsmärkte unter Beschuss 2011“ (veröffentlicht am 14.12.11). Meine scharfe Kritik über die Zürcher Weihnachtsmärkte brachte mir ganze  818 Klicks ein – Danke liebe Mithasser!

Eine meiner Lieblings-Darstellungsformen, die Buchkritik, scheint meinen Lesern, auch ganz gut zu gefallen. Die positive Kritik über Wolfgang Herrndorfs gleichnamiges Buch „Hey Tschick!?“ (veröffentlicht am 24.06.12) brachte mir stolze 1678 Klicks!

Freude hatte ich natürlich auch darüber, dass der Post „Skandinavisches Design so weit das Auge reicht“ (veröffentlicht am 14.02.13) 688 Mal angeklickt wurde. Denn um die tollsten skandinavischen Designer-Geschäfte in Zürich auszumachen, habe ich mir echt die Finger wund gegoogelt.

Wiederum muss ich mich für die 819 Klicks beim Post „Ein bärtiger Panda macht Mode“ (veröffentlicht am 03.04.12) über Rapper Cros Modelabel und seine Kleiderlinie für H&M wohl bei Cro selbst bedanken - respektive ihm für seinen Bekanntheitsgrad danken.


Der Post „Eingepfercht zwischen Realität und Fiktion am ZFF“über das Filmfestival in Solothurn ( veröffentlicht am 27.09.13) wurde – Freude herrscht – ganze 775 Mal  angeklickt. Freude herrscht deshalb, weil ich in einem – vermutlich – total übergeschnappten Wahnsinnsanfall beschlossen habe, ganze  12 Filme vorzustellen und auch ihre Laufzeiten aufzulisten. Es gibt nichts schöneres, als wenn so viel Aufwand belohnt wird.

Gefreut haben mich natürlich auch die 268 Klicks  für den Post „Annabelle Award 2014: Eine kleine Vorstellungsrunde“(veröffentlicht am 12.11.13). Denn wer regelmässig auf Trendkomplott herumschwirrt, weiss wie sehr mir die Modewelt (trotz häufig aufkochender Hassliebe) am Herzen liegt.

Auch ein ziemlich neuer Post, „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“, eine Filmkritik über die Verfilmung von John Greens gleichnamigem Buch  (14.07.14) brachte mir ganze 236 Klicks. Ich hatte mich im Kino unter Sturzbächen zu dieser Kritik hinreissen lassen, woraus ich schliesse, dass ich mir wohl noch häufiger herzzerreissende Filme reinziehen sollte. 


Wie Trendkomplott zu seinem Vogel kam
Ein Kapitel – wenn nicht ganzes Buch – für sich, war und ist nach wie vor diese Layout-Sache. Also…, denk man sich nun vielleicht, kann wohl nicht so schwierig sein, einen Blog, der dank sei Google mit Dutzenden von Vorlagen und Hintergrundbildern ausgestattet ist, ordentlich zu layouten. Das habe ich mir auch gedacht! Doch war leider die Suche nach einer passenden Schrift und Farbe für Titel und Gadgets, einem schönen Hintergrund und das Herumknobeln, um herauszufinden, wie man den Texthintergrund farbig macht, wie breit die Lesespalte sein sollte und und und….. zeitaufwändiger als ich mir in meinen schlimmsten Albträumen hätte ausmalen können. Kam dazu, dass mein Blog mich immer wieder mit neun Hürden – Textsorte und Schriftgrösse mitten im Text ändern, Bild löschen, wenn man Unterschrift hinzufügt, etc –  überraschte aka zur Weissglut brachte.


Glücklicherweise hatte ich stets meine rechte Hand an meiner Seite – die es Computer- und gestaltungstechnisch zum Glück privat und beruflich etwas weiter geschafft hat als ich. Und so habe ich mich sehr bald aufs Layout-Ausklügeln beschränkt und habe die Umsetzung meiner rechten – oder in seinem Fall eher linken - Hand überlassen. Was mir nicht nur einen eigenen Banner sondern auch einen kleinen Glücksbringer: den kleinen Rot-Schwarzen Trendkomplott-Vogel bescherte.

Deshalb an dieser Stelle auch ein herrzliches: Danke viil viil Mal! Und ein kleiner Werbehinweis ;) Besucht unbedingt die Seite: http://silvanborer.tumblr.com/

Abschliessend auch nochmals allen Unterstützern, Dranglaubern und Gernlesern aus meinem Liebsten-, Verwandten- und Bekanntenkreis: Dankä, Merci!


Doch jetzt, genug zu mir: Ab morgen geht es wieder um euch, liebe Leserinnen und Leser, denn morgen startet der 24-tägige trendkomplottsche Weihnachtsgeschenke-Tipp-Kalender „1,2,3…24 Türli“: Viel Spass!


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